Schiffsmodelle von Uwe Wehde
Als Hamburger "Jahrgang 37" kam ich schon früh zum historischen Schiffsmodellbau. Das Büchlein "Der Schiffsmodellbauer erzählt" von Emil G. Bay 1948 war der Beginn einer großen Leidenschaft, kleine Schiffe aus Holz zu bauen.
Da kamen im Laufe der Jahre schon so einige Modelle zusammen. Die Kolumbusflotte, das Linienschiff "Norske Löv", englische Küsten und Marinefahrzeuge, einen schwimmfähigen Finkenwärder Ewer. Zahlreiche Restaurierungsarbeiten an alten Modellen und das eine und andere Stück für's Museum.
Nach dem Ausscheiden aus dem Beruf wurde der Modellbau wieder aktiver. Ein schwimmfähiges Modell eines englischen Lotsenkutters zählt zu den Höhepunkten in den letzten Jahren. Seit 1967 im Schiffsmodellbauclub Hamburg Mitglied, habe ich seit 2002 meine Liebe zu segelnden Großmodellen entdeckt und bin folgerichtig der I.G. "Minisail Classic" beigetreten. Selbstverständlich bin ich auch Mitglied im Arbeitskreis historischer Schiffbau e.V.
Ach ja, noch was ...
In den 80ziger Jahren habe ich mir 'ne 10 m Segelyacht selbst ausgebaut im Maßstab 1:1.
Also Schiffe bauen macht eben Spaß!
... und geht fast wie von selbst!?
"HF 285"
Finkenwerder Hochseefischewer von 1886
Modellmaßstab: 1:66
Länge ü.A.: 265 mm
Hoogaars "Annetje"
Fischereifahrzeug Seeland (NL) um 1900
Einmastig mit Sprietsegel, Topsegel, Fock und Klüver. Flachbodig mit zwei Seitenschwertern und geringem Tiefgang bei einer Länge von 12 bis 13 m. Dazu aus besonders starken Planken gebaut mit vorn mehr Tiefgang als achtern.
Die Bezeichnung Hoogaars gab es bereits im 16. Jahrhundert für ein offenes Frachtschiff der Mass von 30 bis 40 Tonnen.
Modellmaßstab: 1:18
Länge: 670 mm
Breite: 205 mm
Spanische Bombenketsch um 1720
Eineinhalb-mastiges Segelfahrzeug mit einem oder zwei Mörsern (Steilfeuergeschütze) auf dem Vordeck. Groß- und Kreuzmast waren rahgetakelt mit anfangs einem Lateinersegel am halben Mast, später einem Gaffelsegel. Derartige Schiffstypen wurden hauptsächlich zum Beschießen von Landzielen (Bergfestungen, Hafenanlagen) eingesetzt.
Da die Mörser ein großes Kaliber hatten, lastete beim Abfeuern ein gewaltiger Druck auf den Schiffsverbänden, die entsprechend stark ausgeführt werden mußten.
Modellmaßstab: 1:48
Länge ü.A.: 740 mm
Englischer Lotsenkutter vom Bristolkanal von 1897
Dieses einmastige Schiff wurde für die rauhen Gewässer der Westküste Englands gebaut, um hier den Lotsendienst bei fast jedem Wetter durchführen zu können.
Bei einer Länge von 14 bis 15 m mit einem tiefen langen Kiel sowie einem Kutter-Rigg versehen, waren diese Schiffe seetüchtig im besten Sinne des Wortes. Und sie machten einen eleganten Eindruck mit ihrem glatten Deck und niedriger Schanz, wobei nur das Beiboot (Punt) und der Niedergang über der Reeling zu sehen waren.
Noch heute sind einige restaurierte Veteranen als Yachten in Fahrt.
Modellmaßstab: 1:12
Länge ü. A: 1540 mm
Kleiner holländischer Hafenschlepper "Jan- Willem"
Modellmaßstab: 1:10
Länge: 53 cm
Breite: 18 cm
Höhe: 25 cm
Tiefgang: 6,4 cm
Venezianische Galeere (Kriegsgaleere)
Mitte 16. Jahrhundert
Länge 900 mm
Breite 250 mm
Höhe 700 mm
Maßstab 1:50
Die als Kriegsgaleeren bezeichneten Schiffe dienten ausschließlich dem
Kriegsdienst zur See. Als Ruderschiffe hauptsächlich im Vorschiff mit
Geschützen ausgerüstet, waren diese Schiffe für den Nahkampf gedacht und
verwendet. Bei vollem Rudereinsatz konnten
die Galeeren je nach Größe 8-9 Knoten erreichen.