Schiffsmodelle von Rainer Droege
Ich bin Jahrgang 1942, berufstätig als Medizintechniker. Den Einstieg in mein Hobby fand ich als Jugendlicher über Wilhelmshavener Modellbaubögen. Daraus baute ich Schiffs- und Flugzeugmodelle. Meine erste ferngesteuerte Motorjacht entstand 1960 aus einem Holzbaukasten. Trotz einiger berufsbedingter Pausen konnte ich im Laufe der Jahre mehrere Baukastenmodelle fertigstellen. In Anlehnung an ein Originalschiff entstand als Eigenbau mein dänischer Fischkutter "Henny T22". Seit März 1975 bin ich Mitglied im SMC Hamburg.
Meinen englischen Lotsenkutter "Petrel" habe ich nach einem Plan gebaut. Während der Bauphase fand ich Kontakt zur IG "Minisail Classic". Dort bin ich seit Oktober 2002 Mitglied und wurde durch unsere Treffen zum begeisterten Segler. Freude und Entspannung finde ich bei meinem Hobby durch die große Kreativität und den Umgang mit verschiedenen Werkstoffen. Ebenso wichtig ist das Zusammensein und der Gedankenaustausch mit gleichgesinnten Modellbaukollegen.
Dänischer Fischkutter "Henny" T 22
Das Original wurde 1942 auf der H. Lund's Baadebyggerie in Kalundborg als Rigning jagt gebaut. Es hatte eine Länge von 12,86 m. Offensichtlich waren schon mehrere Umbauten vorgenommen worden. Der eingebaute Motor arbeitete auf einen Verstellpropeller. Der Heimathafen war Hantsholm DK. Von dort aus wurde vor der Westküste mit Stellnetzen gefischt.
Zum Bau des Modells wurde zunächst ein Kernmodell gefertigt. Von diesem Kern wurde eine Form abgezogen, in der mit Hilfe von Matten und Polyesterharz der Rumpf entstand. Der weitere Ausbau erfolgte in Holzbauweise an Hand von Fotos. Das Modell hatte einen Elektromotor und wurde ferngesteuert betrieben. Es erwies sich als sehr seetauglich.
Modellmaßstab: 1:12
Länge: 105 cm
Breite: 30 cm
Höhe: 90 cm
Gewicht einsatzbereit 15 kg
Funktionen: Fahrtregler vor-stop-rückwärts
Soundmodul Fischkutter
Ruder
Beleuchtung
Kleiner holländischer Hafenschlepper "Titan"
Modellmaßstab: 1:10
Länge: 53 cm
Breite: 18 cm
Höhe: 25 cm
Tiefgang: 6,4 cm
Rumpf: GFK
Deck/Aufbauten: ABS
Gewicht einsatzbereit: 2,5 kg
Funktionen: Fahrtregler vor + zurück
Ruder, Tuckerdiesel, Beleuchtung
Aufgabe dieser Schlepper war es, einzelne Frachtkähne aus größeren Schleppverbänden in die Hafenbecken zu bugsieren. Heute werden sie als Freizeitboote eingesetzt.
Englischer Lotsenkutter vom Bristol-Channel von 1899 "Petrel"
Modellmaßstab: 1:12
Länge: 120 cm
Breite: 36 cm
Höhe: 170 cm
Gewicht einsatzbereit ca. 20 kg
Das Schiff wurde nach Plan komplett in Holzbauweise gebaut. Der Rumpf ist auf Spanten diagonal krawel beplankt aufgebaut. Das Modell wird ferngesteuert gesegelt.
Rainer Droege baut zur Zeit den Fischer-Ewer "Catarina" (Alt 287)
Das Original liegt als aktives Museumsschiff im Museumshafen Oevelgönne in Hamburg. Es ist der letzte hölzerne Ewer der 1889/90 auf der Werft Johann Brandt in Neuhof (Köhlbrand) für einen Altenwerder Fischer gebaut wurde. Sein Einsatz erfolgte bis 1950 auf der Elbe bei der Hamenfischerei, danach bis 1975 in der Flußfischerei auf der Weser. Nach dem Rückkauf wurde der Ewer auf der Werft Jochen Behrend in Finkenwerder so originalgetreu wie irgend möglich restauriert. Trotzdem mußte mehr als die Hälfte des Rumpfes erneuert werden.
Der Rumpf weist die Durchmischung einiger Bauformen auf. In einem Fachbuch fand ich dafür die Bezeichnung "Ewer-Kutter". Das Vorschiff entspricht dem typischen Altenwerder Ewer, während das überhängende Kutterheck den modernen Finkenwerder Kuttern entlehnt ist. Unter dem flachen Boden sitzt ein Balkenkiel. Die damals üblichen Seitenschwerter sind durch ein eisernes einholbares Mittelschwert ersetzt. Die erste Maschine wurde 1928 eingebaut. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde laut Herrn Kaiser die ursprünglich kantige Kimm rundgeplankt. Allerdings ist in dem bereits erwähnten Fachbuch auch der runde Rumpf für den "Ewer-Kutter" gezeichnet.
Technische Daten: Länge ü.A. 16,10 m, Breite 4,68 m, Tiefgang 1,25 m ohne Schwert, mit Schwert 2,65 m, Segelfläche 122 qm total. Der Schiffskörper war aus Eiche, das Deck aus Nadelholz.
Das Modell entsteht im Maßstab 1:12 in traditioneller Holzbauweise, das heißt auf Spanten diagonal kraweel beplankt. Da es keine Unterlagen über den Originalzustand gibt, wird das Modell entsprechend dem heutigen Aussehen gebaut. Ich hatte das Glück an Bord viele Fotos machen zu können. Dabei wurden auch die Fehler in dem erhältlichen Plan korrigiert.
Das Modell soll später ferngesteuert gesegelt werden.
Die Spanten sind ausgesägt und provisorisch auf den Hellingbret montiert.
Spantgerippe erhält Festigkeit durch das Bodenbrett und die erste Stringerleiste in Höhe Deck.
Weitere Stringerleisten und die Kahnplanken sind montiert.
Durch zusätzliche Leisten wurde im Heckbereich mehr Auflagefläche für die Beplankung geschaffen.
Die Rumpfform läßt sich bereits erahnen.
Beginn der Beplankung am Heck, 20 mm breite und 1,5 mm starke Planken werden mit Ponal wasserfest verleimt und angetackert.
Fortgang der Beplankung. Im hinteren Bereich ist der Leim getrocknet und die Krampen wurden gezogen.
Die erste Beplankung ist durchgeschlichtet.
Die zweite Beplankung wird diagonal angebracht
... und ist fertig. Wenn die Krampen gezogen sind, wird wieder durchgeschlichtet.
Der Kielbalken ist mit 2-komponenten Kleber verklebt und verschraubt.
Heckpartie mit Ruderhacke und Propeller
Die Spanten sind bis auf ein Mindesmaß abgeschliffen.
Man sieht den Unterbau für den Festbug und unten die Verkleidung.
1. Stapellauf
Zu Gast im Schiffahrtsmuseum Husum
Die Werftprobefahrt im Mai 2010
Dampfschlepper "Tiger"
Maße des Originals
Länge: 17,30 m
Breite: 5,20 m
Modellmaßstab: 1:15